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Philosophie über Ki

  • Autorenbild: polycolor
    polycolor
  • 11. Okt. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Nov. 2020

Künstliche Intelligenz, kurz KI, etabliert sich zunehmend im technischen Sektor. Kaum etabliert sich was, schon müssen die Menschen anfangen zu philosophieren. Es kann halt nie etwas aufkommen, ohne dass die Menschheit es gleich wieder von allen Seiten abwägt. Kann man das so machen? Was hat das für Folgen? Schmeckt das besser mit Senf oder Mayo? Einfach mal hinnehmen liegt uns eben nicht.


Eine interessante Frage im Zusammenhang mit KI ist, ob KI in irgendeiner Form rechtsfähig werden kann. Immerhin übernimmt sie ja Aufgaben für uns und in unserem Namen. Wenn mein KI gesteuertes Auto von Castrop-Rauxel nach Bad Fallingbostel fahren soll, das Auto auf halben Weg entscheidet, über Schmölln zu fahren und dabei eine alte Omi überfährt, kann ich dann sagen „Die KI hat entschieden, dort lang zu fahren. Ich habe gerade Pokèmon Go gespielt und vom Richtungswechsel gar nichts mitbekommen“?

Oder nehmen wir mal an ich habe einen Robodiener. Unten hat er ein Rad dran, oben sieht er aus wie eine Mensch, nur mit mehr Knöpfen und zwei Leuchten als Augen. Er ist auf dem Blech auch angemalt wie ein Butler, mit Anzug und allem Schnick Schnack. Naja ihr könnt euch das Gerät vorstellen. Er macht alles was ich ihm sage, so etwa Staubsaugen, meine Füße massieren und auch eine Sixpack Vitamalz kaufen. Wie verhält es sich wenn er im Supermarkt das Vitamalz bezahlen will? Kann er einfach so in meinem Namen ein Kaufgeschäft abwickeln? Muss ich ihm die Erlaubnis erteilen oder wird er behandelt wie ein eigenständiges Individuum?

Ich sitze beispielsweise vor dem Fernseher, sehe einen Politiker den ich nicht leiden kann und sage „Kann den nicht einer beseitigen?!“. Mein Robodiener nimmt mein Wort für bare Münze, kauft sich ein Flugticket und ein Sniper Gewehr und will den Politiker aus dem Weg räumen. Er wird zum Auftragskiller und durch seinen aufgemalten Anzug sieht er auch noch aus wie einer. Im letzten Moment kann der Anschlag vereitelt werden und Robodiener kommt vors Gericht.

Robodiener wird wegen versuchten Mordes angeklagt. Muss ich dann dafür gerade stehen oder Robodiener? Wenn der Roborichter entscheidet, Robodiener muss ausgeschaltet werden und Robodiener in seinen letzten Sekunden der Laufzeit mit leuchtend traurigen Augen sagt „Ich habe dich enttäuscht, Meister“, worauf ich erwidere „Nein mein blecherner Freund, ich habe dich enttäuscht!“ und seine Leuchtaugen aufhören zu leuchten, was sage ich meinem Gewissen? Hat er so entschieden, habe ich so entschieden oder gibt es eine größere Ebene der Entscheidung, die wir hier noch nicht begreifen? Hmm…


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