Kapitel 6 - Pompidous Reise 2
Seit seiner ersten Begegnung ist Pompidou seinen neuen Freunden und vor allem der leuchtenden Kugel keinen Schritt von der Seite gewichen. Die Möwe folgte ihnen durch jedes leuchtende Ei und befand sich nun auf einem Bauzaun vor einem großen Metalcontainer, in den seine Freunde gebracht wurden. Es war Pompidou nicht möglich, seine Freunde daraus zu befreien, jedoch sah er sie durch ein Fenster aus und beobachtete alles, den Kopf schief gelegt.
Nachdem die Gruppe unsanft von den Security in die Verwahrzelle geschleppt wurde, verbrachten jeder seinen Aufenthalt hinter Gittern (die in diesem Fall einen Container darstellten) anders: Caiden hatte bereits am meisten Erfahrung damit in solch einer Zelle zu verbringen. Er lag entspannt auf einer Liege und döste ein wenig. Riku schien schon etwas angespannter. Nicht wegen seiner Situation in der Zelle, denn dass Anya sie bald hier herausholen würde, war der Gruppe mehr als klar. Er hoffte darauf, Samatha Doyle ebenfalls in diesem Container erblicken zu können. James war nervöser als alle anderen in diesem Raum zusammen. In seinen jungen Jahren war er noch nie mit dem Gesetz in Konfrontation geraten und auch wenn er über die Löblichkeit ihres Vorhabens bescheid wusste, war ihm die Situation gerade unbehaglich. Des Weiteren befand sich in dem Container ein sichtlich stark angetrunkener Festivalbesucher, der unverständlich den Namen Jimmy Hendrix in unregelmäßigen Abständen grölte, bevor er der Ohnmacht nahe seinen Kopf wieder hängen lies und vor sich hin sabberte.
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"Sie wird nicht erscheinen. Warum sollte sie auch? Ein paar Verrückte haben sie von der Bühne zur Verwahrzelle ausgerufen. Ich wäre da auch skepttisch." gab Riku von sich, dabei schaute er zur Tür, scheinbar immer in der Hoffnung, sie würde sich sogleich öffnen und Samantha Doyle betritt sie. "Entspann dich Riku. Anya holt uns gleich hier raus und wenn unser Plan nicht aufging, dann suchen wir Miss Doyle eben auf einen anderem Wege." Caiden lag nach wie vor mit geschlossenen Augen auf der Liege und klang so gelassen, als würde er auf seinem Schiff dem Sonnenuntergang entgegen segeln, mit einer frischen Meeresbrise im Gesicht. "Anya hat gesagt, wenn wir Samantha Doyle nicht heute überzeugen, dann scheitert ihr Auftrag. Du weißt wie sie ist. Sie wird sich nicht überzeugen lassen, es morgen noch einmal zu probieren." Riku äffte Anya nach, indem er robotisch sein Gesicht versteinerte und monoton in höherer Stimme sagte "Negativ. Der Erfinder hat nur diesen Tag berechnet. Wir haben ein Zeitfenster von 24 Stunden, bevor der Auftrag beendet werden muss." Caiden stand von der Liege auf "Warum ist es dir so wichtig, dass wir es schaffen? Zur Not haben wir versagt. Daran können wir nichts ändern." Riku schüttelte den Kopf und grinste dabei, jedoch nicht aus Glück "Deine Zukunft geht nicht in die Brüche. Wir schaffen dich wieder auf deine Insel hunderte Jahre in die Vergangenheit. Mich muss Anya auf meine Raumstation zurückbringen, in der ich sterbe. Sie darf mich nicht woanders hinbringen. Das ist gegen ihre Programmierung, da sie dadurch die Zukunft zu sehr beeinflussen würde. Selbst wenn ich es irgendwie von der Station schaffe, weiß ich, dass es nach Anyas Berechnungen einen Krieg geben wird, der die Menschheit auslöscht." Caiden blickte auf den Boden "Anya hat mich vor meiner Hinrichtung gerettet. Wenn sie die Zukunft nicht verändern darf, muss sie mich auch wieder dorthin bringen, damit ich am Strick baumel." der Pirat blickte nun zu Riku "Würde sie das nach all dem tun?" der Astronaut zuckte mit den Schultern "Sie ist kein Mensch, auch wenn sie so aussieht. Sie ist eine Maschine und wurde programmiert einen Auftrag auszuführen. Wenn sie das nicht schafft, muss sie zumindest die Vergangenheit aufräumen. James ging zwischen die beiden "Nun mal langsam meine Herrschaften. Ich denke wir werden auch eine andere Lösung finden oder etwa nicht? Wenn wir versagen, lande ich auch wieder in meiner Zeit und habe nichts. Jules Vernes wird mein Buch nicht veröffentlichen und ich lande in der Gosse." der Schriftsteller atmete tief durch "Wir dürfen einfach nicht versagen."
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Die Tür öffnete sich. Die drei drehten sich voller Erwartung um. Anstatt eines Mädchens brachte ein Security einen weiteren stark bedröhnten Mann in Zelle. "Groooovy Klamotten habt ihr da an. Du siehst ja aus wien Astronaut! Ich fand die Mondlandung auch mega begfahren! Unglaublich zu was die Menschheit imstande ist, wenn wir nicht den Regenwald abholzen oder Atomkraftwerke bauen oder?" sprach der Neuling, jedoch in langsamer Sprechgeschwindigkeit." Der Security stand der den neuen in die Zelle gebracht hat stand noch immer an der Tür "Hier will euch jemand sprechen. Ein junge Dame." er zeigte auf Riku "Dich verlangt sie. Den Typen von der Bühne." und Samatha Doyle betrat verhalten die Zelle. Sie war ein junges afroamerikanisches Mädchen in typischer Hippyklamotte. Sie wirkte sehr verunsichert "Du hast mich von der Bühne aus ausrufen lassen. Ich hoffe doch du meinst mich...ich meine es gibt sicherlich noch andere Samantha Doyles hier bei den Tausend Besuchern. Aber du hast definitiv nach einer Wissenschaftlerin aus New York gefragt und die bin ich auch." Riku atmete entspannt aus "Du bist hier erschienen." dann blickte er zur Decke "Danke lieber Gott." bevor er wieder zu Samantha schaute "Es ist so...weißt du..." eigentlich wollte Riku ihr alles erzählen. Doch dies dürfte vor fremden Menschen merkwürdig wirken. Im Raum befanden sich neben James und Caiden noch ein dem Delirium naher Typ, ein äußerst breiter Hippy und der Security. Alle drei dürften das folgende nicht ernst nehmen "Okay also wir sind zeitreisende und wir brauchen dich. Näher gesagt sollst du unbedingt deine Doktorarbeit einreichen. Sie ist wichtig für die Zukunft, ansonsten wird irgendwann die Welt untergehen. Ich weiß das klingt verrückt...ich hielt es auch für Wahnsinnig, aber es ist die Wahrheit." Samantha kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf "Auf was für Zeug bist du? Wie dumm ich bin? Ich komme hierher, nur um festzustellen dass du wahrscheinlich irgendwelches Gras geraucht hast, das ein bisschen zu stark für dich war." anschließend sagte sie dem Security "Ich bin hier fertig." doch Caiden sprang ein "Ich bin ein Händler aus dem Jahre 1718 und mich hat Anya, ein Mädchen aus der Zukunft vor meiner eigenen Hinrichtung gerettet. Du musst uns glauben" Riku verdrehte die Augen "Das macht es nicht besser Caiden. Außerdem bist du ein Pirat und kein Händler..." dieser gab zurück "Wenn ich ihr erzähle ich sei ein Pirat vertraut sie uns doch noch weniger."
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Samantha Doyle schüttelte ein weiteres mal den Kopf "Hört auf mit...mit was immer ihr nehmt. Ihr seid schon total durch." Der Security ging dazwischen, bevor James noch etwas dummes sagen konnte "Ich geleite sie mit diesen drei Herrschaften nach draußen. Für die stehen mindestens 5 Jahre auf Bewährung aus, für das Zerstören der Elektronik, Sabotage und mutwilliger Körperverletzung." Den drei fiel scheinbar das Dach auf den Kopf, als sie sich nach draußen begaben. Die beiden Hippies in der Zelle schauten ihnen nach "Kraaaasss....ne Zeitreise ist sicherlich eine bewusstseinsverändernde Erfahrung." Als sie sich im freien befanden streiteten sich Caiden, Riku und James erneut "Naaa suuuper! Anstatt in meiner Zeit auf der Raumstation zu verelenden verbringe ich jetzt 5 Jahre in einem Knast. Wisst ihr was die mit Typen wie mir dort machen?" gab er resigniert von sich "Und mit Menschen wie mir? Ich bin nicht für das Leben hinter Gittern gemacht. Wobei einige erfolgreiche Autoren ihre Buchideen in Gefangenschaft hattten." In diesem Moment vernahmen sie ein helles Leuchten neben sich. Die drei und Samantha Doyle, die noch immer mit ihnen lief drehten sich um. Der Security war jetzt ein ihnen bekanntes Androiden Mädchen, sein Donut in der Hand eine heitere Blechkugel "Wir haben euch veräppelt!" sagte eben diese als sie sich vor Glück drehte. Riku blickte die beiden ungläubig an "Habt ihr...habt ihr uns da gerade reingelegt?" Er begann zu lachen "Ich glaube es nicht! Anya und Porta, zwei Computer, haben uns Menschen reingelegt. Caiden und James lachten ebenfalls "Ich habe mich schon hinter schwedischen Gardinen gesehen." sprach James, jetzt sichtlich gelassen. "Ich habe gehört was ihr gesagt habt, als ich mich hinter der Tür befand. Ich würde euch niemals im Stich lassen oder in eurer Zeit sterben lassen. Dafür seid ihr viel zu wertvoll für mich. Meine Elektroden geben mir Impulse weiter, welche die Menschen als Sympathie bezeichnen." Riku klärte die anderen beiden auf "Das heißt auf Deutsch sie mag uns." dann schaute er wehmütig zu Anya "Es tut uns leid, dass wir in der Zelle solche Ideen hatten. Das war schlecht. Nur Menschen können so etwas denken..." Anya ballte ihre Hand zur Faust und stuppste Riku an der Schulter "Schon gut Kumpel" sagte sie anschließend äußerst steif und wie gehabt monoton "Das habe ich von einen Menschen hier auf dem Festival abeschaut. Das macht ihr Menschen doch so, wenn die Situation als bereinigt angesehen wird." Riku schaute noch ungläubiger als zuvor, über Anyas verhalten. Dann grinste er "Ja...ja das machen wir so."
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Anya schaute nun zu Samantha, die das gesamte Schauspiel mitt großen Augen beobachtete. Schließlich hat sie gerade gesehen, wie sich ein Mann Mitte Fünfzig in ein zierliches blondes Mädchen verwandelte. "Nun zu dir Wissenschaftlerin." sprach sie eben dieses an "Wir brauchen dich."
Pompidou saß auf einem weiteren Bauzaun in der Nähe der Gruppe, sein Kopf abermals schief gelegt und immer bereit, seinen Freunden zu folgen.
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James Wallet