Gewalt in Videospielen
- polycolor
- 11. Okt. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Nov. 2020
Ich bin zwar ein Gamer durch und durch, aber bei so manchen Spielen kann ich die Aufregung besorgter Eltern, Politiker und den Medien durchaus verstehen, wenn mal wieder eine Debatte über die Brutalität in Videospielen entbrennt.
Im japanischen Spiel Pokemon ist es deine Aufgabe, friedliche Tiere aus ihren Habitat zu reisen, um anschließend brutale Kämpfe mit ihnen zu bestreiten, bei denen sie Verbrennungen und Elektroschocks ausgesetzt sind. Den geschlagenen Gegner (zumeist ein Kind) rauben wir dann schamlos aus. Konsequenzen? Gibt es für uns natürlich nicht…
Im erfolgreichen Spiel Super Mario Bros verfolgt man die Perspektive eines pilzsüchtigen Klempners, der die örtliche Flora und Fauna eines Landes zerstört, nur weil ihm seine Freundin weggelaufen ist. Wo ist da denn bitte der Nachhaltigkeitsgedanke? Andere Spiele dienen Menschen als Mittel, ihre psychopatischen und kranken Gelüste zu befriedigen: In die Sims kann der Spieler einen wehrlosen Menschen in einen Raum sperren, warten bis er sich total verängstigt in die Hosen macht und schließlich einen qualvollen Hungertod stirbt. Bei Rollercoaster Tycoon hingegen freuen sich die Besucher des Vergnügungsparks auf einen spaßigen Ritt auf einer Achterbahn, nur um festzustellen, dass die Achterbahn im Nichts endet und sie in den sicheren Tod katapultiert werden.
Bei solchen gewalttätigen und verstörenden Spielen bin ich auf der Seite von Politikern, die doch nur uns und unsere Kinder schützen wollen.
Hingegen finden positive und anständige Spiele in den Debatten kaum Anklang.
Nehmen wir Call of Duty. Man wird hier in die Rolle eines erhaften Soldaten versetzt, der sich für Frieden und Demokratie auf der Erde einsetzt. In dem Spiel GTA 4 hat man die Möglichkeit, einen osteuropäischen Migranten zu spielen, der sich trotz Rassismus und Ausgrenzung bewähren kann und letztendlich erfolgreich wird. Ein glänzendes Beispiel für Migration und den American Dream. Im Spiel Counter Strike kämpft man als Mitglied einer tapferen Spezialeinheit gegen Terroristen (eine der größten Gefahren der Moderne!) und rettet zudem hilflose Gefangene.
Doch solche Spiele, die noch moralisch anständige Werte vertreten, eine Aussage haben, finden leider in der Gewaltdebatte keinen Platz. Da beschränkt man sich nur auf die oben genannten negativen Beispiele. Traurig…
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